Die Usability einer Website verbessern

Mit der Usability einer Website wird die Benutzerfreundlichkeit bezeichnet. Faktoren, die zu einer nutzerfreundlichen Webseite beitragen, gibt es viele. Allerdings ist es in vielen Fällen schwer, die Usability einer Website in Zahlen zu messen. Dies macht es Webseitenbetreibern besonders schwer die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, oder aber Verbesserungspotenzial überhaupt zu erkennen. Im Folgenden wollen wir deswegen einen kurzen Überblick über allgemeine Usability Faktoren geben, Vorschläge zu Verbesserungsmöglichkeiten machen und Hinweise geben, wie das Potential einer Webseite voll ausgeschöpft werden kann.

Machen Sie sich zunächst einmal klar, dass es sich bei der Optimierung der Usability nicht um einen einmaligen Prozess sondern um eine stetige Entwicklung handelt. Sinnvoll ist daher, eine To-Do Liste zu erstellen, und die Aufgaben entsprechend nach Prioritäten zu ordnen. Dafür ist es zunächst einmal wichtig, zwischen sogenannten harten und weichen Usability Faktoren zu unterscheiden.

Harte Usability Faktoren können sich messen lassen

Harte Usability Faktoren lassen sich zum Teil in Zahlen messen, da sie mit anderen Bereichen verbunden sind. Dadurch sind diese Faktoren eher greifbar und Möglichkeiten zur Optimierung lassen sich leichter erkennen.

Technik

Einer der wichtigsten harten Usability Faktoren ist der Bereich der Technik. Hierzu gehören in erster Linie grundlegende Aspekte wie Ladezeit, Webseitencode, sowie Anzeige- oder Ladefehler. Vor allem die Ladezeit einer Website kann sich negativ auf Conversion- und Bounce-Rates auswirken. Auch andere technische Fehler wie zum Beispiel Ladefehler, 404 Fehler, fehlende oder fehlerhafte Weiterleitungen oder auch Fehler im Bestell oder Downloads Prozess können die Usability einer Webseite nachhaltig verschlechtern.

Auch SEO-technisch ist es sinnvoll vor allem Ladezeiten und Pagespeed zu optimieren. So rank zum Beispiel eine Seite mit einer guten Ladezeit höher als eine Seite mit einer schlechten Ladezeit. Längst hat sich also auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung der Fokus auf den Nutzer und eine gute Bedienbarkeit durchgesetzt.

Navigation

Ein weiterer wichtiger Punkt, den es im Bereich der harten Faktoren der Usability zu beachten gilt, ist die Navigation einer Webseite. Wichtig sollte vor allem sein, dass Nutzer ohne viel Aufwand und oder suchen zu müssen, schnell die gewünschte Inhalte finden und erreichen können. Gerade bei Content- oder Textreichen Webseiten kann sich dies als eine Herausforderung herausstellen.

Layout

Natürlich spielt auch das Layout eine wichtige Rolle. Beim Design der Webseite sollte daher bedacht werden, dass Nutzer verschiedene Endgeräte nutzen können, um auf die Seite zuzugreifen. Unter diesen Geräten sind zum Beispiel der klassische Desktop-Monitor, der Laptop, das Tablett oder auch Smartphones. Schon alleine in letzteren beiden Kategorien gibt es eine Unmenge an Bildschirmauflösungen, die sich von Gerät zu Gerät unterscheiden.

Dies ist besonders bei mobilen Geräten der Fall. Deswegen bietet es sich hierfür an, eine extra Webseite für mobile Geräte bereit zu stellen oder aber auch auf eine sogenanntes Responsive Design zurückzugreifen, bei denen sich das Layout dem jeweiligen Ausgabegerät automatisch anpasst. Letztere Möglichkeit kann Zeit und Kosten sparen weil nicht zwei separate Websites gepflegt und auf dem neuesten Stand gehalten werden müssen, sondern nur eine.

Barrierefreiheit

Als letzter wichtiger harter Faktor ist Barrierefreiheit zu nennen. Hierunter versteht man vor allem die Anpassung der Webseite auf Anwender mit körperlichen oder technischen Einschränkungen. Solche technischen Einschränkungen können zum Beispiel langsame Verbindungen, oder auch die Einschränkung durch Bildschirmformate (z.B. monochrom Bildschirme) sein.

Aber auch Wahrnehmbarkeit oder Verständlichkeit fallen in diese Kategorie. Im Bereich der Wahrnehmbarkeit ist vor allem zu bedenken dass ein großer Teil der Bevölkerung unter Farbwahrnehmungsstörungen wie zum Beispiel der klassischen Farbenlindheit oder auch Rot-grün Schwäche leidet. Wichtig ist daher, das Webdesign kontrastreich zu halten, und auf betroffene Farbkombinationen zu verzichten.

Auch sollten Alternativen zu visuellem Material (Bilder, Video oder Audio) bereitgestellt werden, auf die auch Nutzer, die über eine sehr langsame Verbindung auf die Webseite zugreifen, Zugriff haben. Auch sollten wichtige Inhalte von Maschinen ausgelesen werden können. Darunter fällt, zum Beispiel, das Impressum.

 

Weiche Faktoren sind schwer greifbar

Der Bereich der weichen Faktoren gestaltet sich schon etwas komplizierter, da Fehler in diesem Bereich nicht durch Zahlen gemessen werden können. Hier sind also ein geschultes Auge sowie Grundkenntnisse im Bereich Design und Textverständnis gefordert.

Zunächst einmal ist die Übersichtlichkeit einer Webseite von oberster Wichtigkeit. Die meisten Nutzer werden sofort durch eine textreiche, überladene und unstrukturierte Startseite abgeschreckt. Achten Sie also auf eine ausgewogene Auswahl.

Sollten Sie Textinhalte verwenden, achten Sie darauf dass Textpassagen klar formuliert, sowie auf das Zielpublikum und die zu erwartende Leserschaft abgestimmt sind. Zudem sollten Text und Bild zum eigenen Angebot passen, sowie idealerweise zum Branding ihrer Webseite beitragen. Gute Methoden sind hier zum Beispiel Logo-Farben im Text, für Überschriften, Hyperlinks oder Illustrationen zu verwenden, um bei dem Nutzer eine Wiedererkennung auszulösen. Faktoren der Lesbarkeit (also Usability) sollte jedoch auch hier immer oberste Priorität haben.

 

Usability – Mit möglichst wenig Aufwand zum Ziel

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Usability vor allem zum Ziel hat, die Nutzer oder Leser einer Webseite so schnell wie möglich mit so wenig Aufwand wie möglich das gewünschte Ziel erreichen zu lassen. Als Seitenbetreiber möchten Sie, dass Nutzer Ihre Webseite als zufriedene Kunden verlassen, und jederzeit gerne wiederkommen.

Die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren gestaltet sich vor allem deswegen so schwer, weil man als Webmaster meist die eigene Webseite in- und auswendig kennt. Daher braucht man nicht lange zu suchen, sondern weiß sofort durch welche Klicks man zu welchen Unterseiten oder Menüpunkten gelangt.

Besucher, die ihre Webseite zum ersten Mal besuchen haben diesen Vorteil allerdings nicht. Deswegen sollten Sie sich klarmachen, wie die Webseite auf den ersten Blick wirkt. Unter Umständen bietet sich vor einem Webseiten-Launch der Einsatz von Testnutzern an, die ehrliches Feedback zur ihren Eindrücken geben. Auch nach Start der Webseite können regelmäßige Usability Surveys helfen, sich einen Eindruck über die Übersichtlichkeit und grundlegende Bedienungsbarkeit der Webseite zu machen. Zudem decken sie mögliche Bugs oder Probleme auf, mit denen Nutzer zu kämpfen haben.